Stobbi und Horst – 2. Von Dreadlocks und Kaffeebestellungen

Warum so manche Karnevalsverkleidung das Internet explodieren lässt und die ein oder andere Kontroverse auslöst, weshalb Stobbi schon immer die wahre Pocahontas war und wieso außer Stobbi und Horst in Israel wirklich niemand einen stinknormalen Cappuccino bestellt – All das und noch ein bisschen mehr in der zweiten Folge von Stobbi und Horst.

Ein Gedanke zu „Stobbi und Horst – 2. Von Dreadlocks und Kaffeebestellungen

  1. Sehr schöne Folge, hat Spaß gemacht euch zuzuhören:)
    Zum Thema cultural appropriation: Ich find das ganze vom Gefühl her eher lächerlich, weil es ein Verhalten als rassistisch einstuft, das niemals so gemeint war und auch in den seltensten Fällen jemanden (seelisch) verletzt.
    Mir war grad langweilig, daher noch ein bisschen Gelaber dazu;)

    Guckt man sich das Argument genauer an, ist es nicht völlig bekloppt. Die Idee ist soweit ich das verstanden hab, dass die Aneignung immer die Kultur beraubt oder herabsetzt, von der etwas genommen wird. Bei den Dreadlocks klaut der Weiße von den Schwarzen ein Widerstandsinstrument gegen die weiße Vorherrschaft. Auch wenn schon der homo heidelbergensis mit gefilzten Haaren herumgelaufen ist, wären die Dreadlocks nach der Deutung etwas anderes, eine Methode, um gegen den Rassismus und die Unterdrückung zu rebellieren. (Wie auch immer das genau gehen soll…) Wenn man als Weißer nun auch Dreadlocks trägt, degradiert man sie zu einem modischen Accessoire und nimmt ihnen damit ihre revolutionäre Kraft.
    Hannah, die als Pocahontas herumläuft, nutzt ein kulturelles Klischee für ihr Freizeitvergnügen, obwohl es noch Natives gibt, die so oder so ähnlich leben, aber vielleicht nicht auf herumschleichen und jagen reduziert werden wollen.
    Ich glaub da liegt die Schwäche der ganzen Sache: Findest du jemanden, der sich verletzt fühlt, kannst du immer mit dem Zeigefinger auf jemanden zeigen. Aber nur einen Betroffenen zu finden, ist noch lange kein stichhaltiges Argument. Was ist, wenn ich mich als Ostdeutscher verletzt fühle, wenn Simone als Westdeutsche Rotkäppchen-Sekt trinkt? Es muss also noch mehr geben als nur einen, der sich herabgesetzt fühlt. Aber wie bestimme ich das genau, wer definiert das? Wer hat darüber die Deutungshoheit? Was ist, wenn sich niemand angegriffen fühlt, aber irgendwo jemand sitzt und sagt, die Aneignung ist so schlimm, dass ihr euch verletzt fühlen müsst(et)? wenn es eine indigene Gruppe cool findet, als Name für eine Football-Mannschaft zu dienen. Ist es dann keine kulturelle Aneignung mehr, nur weil es für die betroffenen ok ist?

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